X-Y

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Bei gedrücktem „X-Y“ Schalter wird die horizontale Ablenkung (X) des Elektronenstrahls, der den Kurvenzug zeichnet, nicht vom Sägezahngenerator des Oszilloskops gesteuert, sondern von dem Signal, das am Eingang des Kanals 2 anliegt. Die vertikale Ablenkung (Y) wird von dem Signal bestimmt, das am Eingang des Kanals 1 anliegt. Die beiden Eingangssignale können bei Bedarf addiert werden („Add“ Schalter), so dass als vertikales Signal die Summe beider Eingänge herangezogen wird.

Aus der Kombination verschiedener Signale ergeben sich die nach ihrem Entdecker benannten „Lissajous“ Figuren. Sie ermöglichen u.a., die Phase und das Frequenzverhältnis zwischen beiden Eingangssignalen festzustellen. Die folgenden Abbildungen zeigen Beispiele dafür:

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Die horizontale Signalfrequenz ist doppelt so hoch wie die vertikale. Das erkennt man daran, dass der Kurvenzug an zwei Stellen die rechte und linke Begrenzung berührt. Der Phasenunterschied beträgt 270°. Bei 0° oder 180° befände sich der Kreuzungspunkt in der Mitte des Bildschirms, bei Werten größer 180° auf der linken Hälfte, bei Werten kleiner 180° auf der rechten Hälfte.

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Die Signalfrequenzen sind identisch. Das erkennt man daran, dass der Kurvenzug nur an einer Stelle die rechte und linke Begrenzung berüht. Da ein Kreis (oder ein zu einer Achse senkrecht stehendes oder liegendes Oval) entsteht, muss der Phasenunterschied 90° (oder 270°) betragen, denn die senkrecht aufeinander stehenden Achsen für Horizontal- und Vertikalsignal liefern Daten, die einem Sinus und dazu passenden Cosinus entsprechen.

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